Noch mehr unausgegorene Ideen

Max Müller der oder ein Vorstandschef von unserem Liebling DocM kann sich vorstellen mit den deutschen Apotheken zusammen zu arbeiten.Und wie!

Zitat: „Durch die Digitalisierung haben sich Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem Versandhandel und der Apotheke vor Ort ergeben. In der jetzigen Atmosphäre klingt das zwar weit hergeholt. Ein konkretes Beispiel wäre aber: In einer ländlichen Region ist die nächste Notdienstapotheke 23 Kilometer entfernt. Da kommen Kunden auch nicht eben mal so mit dem öffentlichen Nahverkehr hin. Es wäre doch eine Überlegung wert, dass der Kunde sich bei einer Versandapotheke am Telefon oder per Video-Beratung meldet und dort eine dokumentierte Beratung erhält. Wir leiten den Kundenwunsch samt der Beratungsdokumentation an den Apotheker vor Ort weiter und unterstützen bei der Bereitstellung eines Botendienstes, der den Patienten innerhalb kurzer Zeit versorgt.“Wenn man diesen Vorschlag mal so richtig durchdenkt, dann degradiert sich der deutsche Apotheker, der blöd genug wäre da mitzumachen, zum verlängerten Arm, bzw. Lager der Versandapotheke. Es stellen sich schnell folgende Fragen:

  1. Warum ruft der Betroffene nicht direkt in der Notdienstapotheke an und läßt sich da beraten? Welchen Vorteil hat die Beratung durch die Versandapotheke?
  2. Wer bekommt das Geld?
  3. Wer bezahlt den Boten?
  4. Was tut der deutsche Apotheker, wenn er mit der Beratung und der Präparateempfehlung des Versandkollegens nicht einverstanden ist?
  5. Wo ist der Vorteil? Weshalb sollte ich als Apotheke vor Ort da mitmachen wollen?

Hier zeigt sich das Dilemma, das alle Versandapotheken grundsätzlich haben, sie sind zu langsam, denn sie sind nun mal nicht vor Ort.DocM könnte vielleicht noch im Grenzgebiet zu den Niederlanden am selben Tag per Boten liefern, aber wenn die Bestellung aus dem bayrischen Wald kommt, da ist jede Apotheke in der Gegend schneller, als der DHL-Fahrer des Versands. Das geht nicht mal per Drohne! Es ist zwar bisher im Notdienst eher unüblich Arzneimittel per Boten zuzustellen, aber vielleicht muß man mal darüber nachdenken, aber dafür braucht es kein DocM. Das können die Vorort Apotheken viel schneller und genauso gut. Wenn man mal nüchtern die Lage betrachte, wird man feststellen, daß kein Schwein und vor allem kein Mensch eine Versandapotheke wirklich braucht. Die können nichts, was die Apotheke vor Ort nicht genauso gut könnte. Sie können tatsächlich nur billiger, sollen sie meinetwegen. Es ist legitim bei Dingen, die ich nicht akut brauche vielleicht dann doch mal Preise zu vergleichen. Oder sollte ich mich da irren? Ich laß mich gerne eines besseren belehren!

Aber dieser Vorschlag von Hernn Müller ist wirklich einfach nur ein alberner Versuch sich auf Biegen und Brechen irgendwie als sinnvoll darzustellen.

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2 Gedanken zu “Noch mehr unausgegorene Ideen

  1. Das erinnert mich ein bisschen an die Taktik von Uber, deutsche Taxifahrer mit geringen Bonuszahlungen mit ins Boot holen zu wollen. Sash ( http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/ ) hatte da mal drüber berichtet, aber ich find den Beitrag jetzt leider nicht mehr.
    Auf jeden Fall war das eine ähnliche Situation, bei der der Billiganbieter sich an den Vorteilen der Konkurrenz bedienen und das dann als tolle Kooperation und Handreichung inszenieren wollte.

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  2. Immer diese vielen Fragen, ich beantworte mal auf die Schnelle:

    1. Warum ruft der Betroffene nicht direkt in der Notdienstapotheke an und läßt sich da beraten?
    Wäre langweilig und könnte jeder. Außerdem bräuchte man dann DocM nicht.

    2. Welchen Vorteil hat die Beratung durch die Versandapotheke?
    Ist stylish. Mit Skype o. ä. kommen bestimmt auch ganz sicher die älteren Mitbürger klar. Außerdem braucht man sich nicht anzukleiden, kann man alles vom Bett aus machen.

    3. Wer bekommt das Geld?
    Sicher nicht die Vor-Ort-Apos, das ist doch schon mal klar.

    4. Wer bezahlt den Boten?
    Die Vor-Ort-Apo, ist doch auch klar.

    5. Was tut der deutsche Apotheker, wenn er mit der Beratung und der Präparateempfehlung des Versandkollegens nicht einverstanden ist?
    Dumm aus der Wäsche schauen. Er hat auszuliefern – und natürlich den Kopf hinzuhalten.

    6.Wo ist der Vorteil? Weshalb sollte ich als Apotheke vor Ort da mitmachen wollen?
    Der Vorteil – du lebst als Apotheker für weniger Gewinn riskanter. Das ist doch was!

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