Eine „nette“ E-Mail hat meinen Kolleginnen gestern Abend noch die Laune vermiest. Der Kunde beschwerte sich darüber, dass K**** Salbe bei uns zwei Euro teurer ist, als in der Apotheke, die es ihm nach einem ausführlichen Beratungsgespräch empfohlen hatte. Wir wären nicht willens gewesen ihm bei Preis entgegen zu kommen und hätten uns auch geweigert seinen 10% Gutschein nachträglich anzunehmen.
Es ist wohl nicht immer klar, dass eine Angestellte nicht einfach nach Gutdünken Preise ändern kann. Das überschreitet ganz klar unsere Kompetenz. Der Chef war nicht erreichbar in dem Moment. Und einen Rabattgutschein kann ich auch in keinem anderen Geschäft nachträglich einlösen. Es war vor einigen Jahren noch so, daß alle Arzneimittel, egal ob apothekenpflichtig oder verschreibungspflichtig, ein und den selben Preis in jeder Apotheke hatten. Aber heute können wir bis auf die rezeptpflichtigen Medikamente alles frei kalkulieren, und das tun wir eben auch. Und das bedeutet eben auch, daß manche Sachen teurer werden.
Der krönende Abschlußsatz der Mail war, daß wir uns bei so einem Geschäftsgebahren nicht beschweren dürfen, daß die Kunden weg bleiben und immer mehr Apotheken schließen müssen. Ich frage jetzt ernsthaft: hat schon mal einer von Euch versucht bei ALDI ein Kilo Mehl zum Angebotspreis vom LIDL zu bekommen? Oder sich an der Kasse vom EDEKA beschwert, daß der Jogurt beim Rewe fünfzig Cent billiger ist?
SO, einmal ausgekotzt. 🙂
Viele Drogerien nehmen inzwischen ja auch die Rabattmarken der Konkurrenz an und werben mit 1% mehr Rabatt, aber das führt zu einem Nebenschauplatz.
Viel beachtenswerter finde ich ja, dass der Kunde sich in einer Apotheke ausführlich hat beraten lassen (wieviel Arbeitszeit das wohl gekostet hat?) um das Mittel, das ihm empfohlen wurde, dann woanders zu kaufen. Da darf man sich dann auch nicht wundern, wenn überall Beratungsgebühren erhoben werden.
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