Hamsterkäufe

Wie versprochen heute mal eine Story zu unseren Problemen mit der Nicht-Lieferbarkeit mancher Medikamente. Gedankenknick hatte schon vor einiger Zeit von seinen Schwierigkeiten manche Arzneimittel zu beschaffen erzählt. Bei uns vergeht (gefühlt?) nicht ein Tag, an dem nicht wenigstens eine von uns den schönen Satz sagen muss: Dieses Arzneimittel ist leider z.Z. nicht lieferbar. Das kann etwas so banales wie Novaminsulfon (= Metamizol = Novalgin) sein. Eine Substanz, die es schon seit Jahrzehnten gibt, wo also die Produtkionsanlagen schon lange stehen und es eine ausgereifte und eingespielte Technik für geben müsst.

Es gibt aber auch andere Medikamente, die vor allem deswegen auf dem deutschen Markt nicht zu bekommen sind, weil sie im restlichen Europa besser Preise erzielen. Dann geht der Hersteller hin und kontingentiert seine Ware. Er weiß aus den Abverkaufszahlen der letzten Jahre welche Menge in Deutschland benötigt wird und gibt an die deutschen Großhändler dann auch nur diese Menge ab und verkauft den Rest lieber gewinnbringender wo anders. Nur haben andere Marktteilnehmer die selbe glorreiche Idee….und so wird Ware ins Ausland gebracht, die für den deutschen Markt gedacht war und dann dort fehlt. Griechen und Spanier werden jetzt sagen: geschieht Euch recht, das habe Ihr nämlich jahrelang mit uns gemacht. Dem ist leider nichts zu erwidern, weil es stimmt. Diese Einsicht hilft aber Oma Schmidt auch nichts, wenn sie jetzt ihre Schmerztropfen braucht.

Diese Woche hatte ich allerdings das erste Mal eine Kundin, die – erschrocken ob der Tatsache, daß ihre Augentropfen, die sie dringend braucht, nicht lieferbar waren – schnell noch alle Packungen, die wir noch über unsere Filiale ergattern konnten für sich reserviert hat. Sie will sich schnellst möglich bei der Augenärztin noch ein Rezept holen, damit sie die Tropfen dann bei uns auch bekommt. Nicht daß wir sie wohl möglich jemand anderem (der sie sicher genau so dringend braucht) abgeben…..mal sehen, wann andere auch auf den Trichter kommen. Erinnert mich an Geschichten meiner Schwiegermutter aus dem Ostblock. Wenn man vor einem Geschäft eine Schlage sah, hat man sich auf jeden Fall mal angestellt, und erst dann gefragt, was es grade gab….

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3 Gedanken zu “Hamsterkäufe

  1. Das Problem hatte ich vor Weihnachten erstmals. Meine Pille ging auf den Rest, eine Reise stand an und meine Pille war nicht lieferbar. Die nette PTA konnte zum Glück ein alternatives Präparat mit gleichen Inhaltsstoffen organisieren, nachdem ich kurz leicht panisch wurde.

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  2. Das hat ich mit meiner Pille auch mal… also das nicht lieferbar (auf nicht absehbare Zeit). Aber das hatte sich schon bis zu meinem Gyn rumgesprochen. Als ich also zur Kontrolluntersuchung + Rezeptabholung da war, eröffnete er mir, dass er auf Grund von Lieferproblemen gedenkt mich auf eine andere Pille umzustellen. Hm… ok. Mir egal (ich hab zwar bei jeder Pille bisher Nebenwirkungen gehabt, aber keine störenden… so wie verstärktes Wärmeempfinden: Hey, im Winter reicht ein Pulli und allenfalls eine dünne Jacke!) Aber trotzdem… ich bin noch keine 30 und trotz bisher immer gut vertragener Pille jetzt bei der 4. Pille… (die auch meine erste war)… Irgendwas läuft da nicht so wie es soll.

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  3. Nachtrag: Vielleicht sollte ich bei Z.n. Dienst doch lieber schlafen als in Blogs zu kommentieren. Irgendwie kommt in meinem Beitrag nicht so rüber, dass ich bisher jede Pillenumstellung wegen „nicht lieferbar“ hatte…

    Gute Nacht dann mal…

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