Hermonie, Alltag im Rettungsdienst und der Krangewagenfahrer hatten einen Aufruf, dem ich auch folgen wollte. Hier also mein Beitrag. Liebe Männer, geht regelmäßig zum Arzt und akzeptiert, daß ihr mit sechzig keine zwanzig mehr seid.
Wie komme ich darauf? Mein Vater ist mit 67 eines Tages einfach tot umgefallen – Herzsekundentod. Für uns war sein Tod ein Schock, da keiner von uns ahnte, daß es ihm nicht gut geht, ihn eingeschlossen. Er hatte zwar ein paar Blutdruckmedikamente, aber ob er die auch so richtig nahm? Das wissen wir nicht. Er hatte schon von seinen Genen her nicht so die besten Karten. Die Männer in seiner Familie sind alle nicht besonders alt geworden, und sind alle an irgendwelchen Herzgeschichten gestorben. Aber er hat auch nie besonders auf sich geachtet. Ich erinnere mich an meinen Vater vor allem nur in einer Position: am Schreibtisch sitzend. Und wenn wir ihn mal wieder zu sehr genervt hatten, daß er sich doch vielleicht mal etwas bewegen müsste, dann rannte er einmal die hundert Treppenstufen hinter unserem Haus rauf und runter und meinte dann, das war jetzt genug Sport. Zum Glück hat meine Mutter sehr gesund gekocht, so daß er wenigstens in dieser Hinsicht nicht noch mehr Raubbau an sich trieb. Und er rauchte auch nicht und trank nur abends ein Glas Rotwein (der ist ja angeblich gesund). Aber ansonsten kümmerte er sich wenig um seine Gesundheit.
Hätte sein Tod verhindert werden können? Ich denke schon. Wenn er sich etwas besser um sich selber gekümmert hätte, mit sechzig nicht noch gemeint hätte, er müßte noch die gleichen Aktionen bringen, wie mit vierzig. Mehr Sport oder Ausdauerbewegung, und vor allem regelmäßige Check-ups, grade, weil er ja wußte, daß er familiär vorbelastet war.
Aber so ist er vor über fünfundzwanzig Jahren plötzlich tot umgefallen. Er war alleine im Ausland, wo er noch nach der Pensionierung wissenschaftlich arbeitete, und telefonierte grade mit meiner Mutter, als plötzlich die Leitung tot zu sein schien. Meine Mutter dachte sich nicht viel dabei, da das in diesem Land öfter mal passierte. Sie hatten über etwas völlig Belangloses gesprochen, und er sagte auch nicht, daß ihm irgendwie komisch wäre. Er hat vermutlich überhaupt nichts gespürt. Am nächsten Tag rief dann ein Mitarbeiter des Institus bei meiner Mutter an, daß sie ihn tot am Schreibtisch sitzend gefunden hatten. So starb er wie er lebte…..
Uaah,
das klingt ja grauselig. Also für die Angehörigen. Ihm sind dann wahrscheinlich ein paar weniger angenehme Jahre erspart geblieben …
Ja, Check-Ups sind bestimmt wichtig. Wenn das mit den Kranken Kassen allerdings so weitergeht, dürfte sich das auch bald erledigt haben. Dient ja dann auch so gar nicht deren Wohl, wenn wir alle älter werden. Genau so dürfte auch die Rentenversicherung denken 😉
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