Diese Bitte äußerte heute ein leicht heruntergekommener Mann bei meiner Kollegin. Und nett wie wir so sind, gab sie ihm das Telefon und ließ ihn telefonieren. „Kurz“ hieß in diesem Falle so zehn Minuten, es waren sicher zwei Gespräche und alle beide waren mit dem Tenor: Hallo XY, hier ist der YZ, erinnerst du Dich an mich? Ich wollte Dich vom AB grüßen.Er saß also da auf unserem Sofa, und plauderte. Ich hatte es erst gar nicht so richtig verstanden, daß er mit unserem Telefon telefonierte und wunderte mich schon, wieso jemand sich in die Apotheke setzt um am Telefon zu schwätzen. Er hat das Telefon dann aber ganz lieb wieder hergegeben, als ich dann schließlich zu ihm hin bin und fragte, ob er denn jetzt fertig sei.
Rückblickend denke ich, daß er selber kein Telefon hat, vermutlich – seinem Geruch nach zu schließen – auch keine ordentliche Wohnung oder Arbeit…. Die gute Tat des Tages.
Eine Vertreterin des Gedankens: ich halte mich nur an die Gesetze, die mir passen, hätte ich gleich früh morgens. „Ich brauche noch Voltaren Zäpfchen, ich reiche das Rezept dann nach.“ Ich entgegne mit meinem üblichen Lied über Gesetzesverletzung und der rezeptfreien Alternative. Dazu sie sinngemäß: Ach, warum muß man sich denn auch immer an alle Gesetze halten.
Gut, ich halte mich in Zukunft auch nur noch an die Gesetze, die mir grade in den Kram passen.
Ich glaube, ich werde mal versuchen dem nächsten bockigen „ich-will-das-jetzt-aber-ohne-Rezept“ Kunden vorzuschlagen, er solle doch auch dem Taxifahrer, der ihn an den Zug bringen soll anweisen alle roten Ampeln und Geschwindigkeits-begrenzungen zu ignorieren, nur weil man selber das Taxi zu spät gerufen hat. Vielleicht kapieren sie es dann.
Es gibt durchaus solche Taxifahrer. Vielleicht findet sich ja noch ein anderer Vergleich 🙃
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