Ich bin ja in meinen Vertretungsjahren in vielen Apotheken rumgekommen, und habe allerlei Apotheken erlebt. Von penibel aufgeräumt – meine Lieblingsapotheke, weil es sich dort einfach gut arbeiten ließ – bis zu so vollgestellt, daß man sich schon eher wie in einem Messi-Haushalt vorkam – da bin ich nie wieder hin! Meine eigene Apotheke war eine Mischung, mit der Tendenz zu aufgeräumt. Ich merke auch immer wieder, daß mich Unordnung fürchterlich stört.
Gestern war ich im Rahmen meiner Schulungen, die ich z.Z. mache in zwei Apotheke, die auch beide genau das Gegenteil von einander waren.
Die erste war modern eingerichtet, bis auf ein schönes WC mit schickem Waschbecken. Alles aufgeräumt, Ziehschränke in denen die ganze Ware verschwand, ein (fast) leerer Tisch, an dem ich meinen Folder aufbauen konnte. Und auch die Apotheke selber war nicht vollgestellt mit einem halben Dutzend Aufstellern.
Also einfach angenehm.
Die zweite Apotheke war altmodisch, mit einer antiquierten Einrichtung, immerhin einer großen Freiwahl, aber auch dort stand zum Teil wie Kraut und Rüben alles mögliche rum. In einer Ecke sah ich sogar noch die alten Lochkärtchen in einer Regalschiene!
Der Backoffice-Bereich war nicht viel besser. Offene Regale mit den Schnelldrehern (?), sämtliche Oberflächen mit irgendetwas belegt. Die Sichtwahl – so man die acht Regalböden so nennen konnte – immerhin ordentlich eingeräumt.
Insgesamt hatte ich das Gefühl circa 35 bis 40 Jahre in der Zeit zurück gereist zu sein.
Beide Apotheken gehörten einer Frau, was meiner Theorie, daß Frauen die hübscheren Apotheken haben, widersprach. (in 98% der Fälle stimmt das aber!!)
Aber während erstere offensichtlich mit Liebe und Sorgfalt geführt wurde, sah die zweite eher nach Resignation oder Geiz aus.