Die Deutschen werden immer dicker

Das ist eine regelmäßig wiederkehrende Überschrift in verschiendsten Zeitungen oder Reportagen. Und warum? Weil wir zu viel Fett, zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse äßen, ist dann die übliche Erklärung.
Was nicht – oder nur am Rande und so ganz nebenbei vielleicht mal – erwähnt wird, ist, daß die Gastronomie und die Preisgestaltung, es einem normalen Menschen auch nicht wirklich leicht macht, sich gesund zu ernähren.
Das sind zwei Bons eines Imbiss aus der Wilhelma. Für Nicht-Schwaben zur Erklärung: Saiten sind Würstchen ähnlich wie Frankfurter oder Wiener. Der linke war von uns, der rechte lag auf unserem Tisch. Und neugierig wie ich nun mal bin, mußte ich ihn gleich inspizieren. Das Ergebnis hat mich etwas erschüttert.

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Es ist also deutlich billiger nichts anderes als Fleisch und Süßgebäck zu essen, als Salat und eine Portion Fleischkäse. Selbst der Kartoffelsalat zum Fleischkäse (was übrigens beides eine wirklich große Portion war – uns hat es jedenfalls für zwei gereicht) kostet mehr als der Fleischkäse allein.
Die Salate, die zu 85% aus Salatblättern bestanden mit vier-fünf Oliven, ein paar Gurkenstücken und drei kleinen Tomätchen, waren ein wirklich teurer Spaß.
Wundert man sich da noch, wenn das Gros der Leute eben keinen Salat nimmt?
Auch bei Abendessen, was ansonsten vorzüglich war, war Gemüse Mangelware. Die Nachtische hatten immerhin beide eine kleine Menge Obst, aber die größte Menge an Obst haben wir alle an dem Abend wohl in vergorener Form konsumiert.

So fällt gesundes Essen wirklich schwer.

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3 Gedanken zu “Die Deutschen werden immer dicker

  1. Immerhin ist das Frucht(schorke)getränkt preiswerter als das Bier. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da war ein großes Bier in der Diskothek billiger als ein kleines Glas Wasser…

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  2. Und die Gebäckstücke sind unglaublich riesig. Ich würde sagen, eine normale Nussschnecke in Deutschland hat etwa 600 Kalorien. Ich habe einen Leistungsumsatz zwischen 1800 und 1900 Kalorien, mit Tendenz zu 1800. Dh. mit einer Schnecke habe ich einen Drittel meines Tagesbedarfs an Kalorien gedeckt!
    Wenn dann noch ordentlich Zuckerguss drauf ist, reichen die 600 vermutlich nicht mal.

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  3. In Restaurants muss ich meist eine Gemüse-Vorspeise oder einen Salat extra bestellen und mehrmals betonen, dass ich das gerne zur Hauptspeise dazu hätte, da ich gerne Gemüse zu meinem Fleisch esse. Wenn ein Gericht als „gebratener Fisch mit Kartoffelsalat und Gemüse der Saison“ beschrieben wird, sind meist nicht mehr als 3 Möhrenscheiben und 2 Bohnen auf dem Teller zu finden. Traurig!
    Was die Gebäckstücke abgeht kann ich Irene nur zustimmen. Die gibt es meist gar nicht in Portionen, die als Snack geeignet sind. Es sind an sich ganze Mahlzeiten, die man leider immer so nebenbei an der Haltestelle oder im Büro zwischen den Mahlzeiten inhaliert. Man muss schon sehr aktiv sein oder Mahlzeiten auslassen oder leicht gestalten um bei regelmäßigem Teilchen-Konsum nicht zuzunehmen.
    Was ich so im TV über die Fettmengen in Resturant-Essen sehe ist erschreckend. Dabei ist es völlig egal ob das ein Restaurant ist, das gerade gerettet werden muss, oder ob es schick und toll und gut laufend ist. 100g Butter pro Portion Bratkartoffeln sind ja wohl das mindeste! Mein letzter Krautsalat enthielt bestimmt so viel Öl wie das frittierte Gemüse dazu. Da hilft auch Salat nicht.

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