Es gibt viele Patienten bei uns, die den obigen Satz nie wirklich verinnerlicht und akzeptiert haben. Die keine Verantwortung für sich und ihre Krankheit übernehmen. Dabei ist das IMHO der erste wichtige Schritt auf dem Weg der Krankheit. Ob dieser Weg nun zu einer Genesung führt oder nur zu einer Stagnation, ist hierbei unerheblich.Erst wenn ich akzeptiere, daß ich jetzt mit meiner Erkrankung nicht mehr auf dem Startplatz Nummer eins stehe, wie bisher in meinem Leben, sondern auf dem Startplatz Nummer fünf, kann ich sehen, wie und wo mein Weg langgeht.
Ich sehe immer wieder Patienten, die genau das tun, sie sehen, daß ihr Weg eben nicht mehr grade aus die Straße runter und dann an der Ampel links geht, sondern, daß sie zwei mal über die Straße müssen, rechts abbiegen, den Zug nehmen und dann vielleicht auch nicht mehr genau da ankommen, wo sie früher hin kamen.
Aber diese Menschen sind alle viel glücklicher und einfach besser drauf. Sie haben gemerkt, daß sie immer noch viel selber bestimmen und bewegen können.
Das sind die, die genau wissen, welche Medikamente sie einnehmen, wie die Dosierung ist und was wofür ist.
Die anderen, die zum Arzt gehen und sagen: Arzt – mach Du mich gesund! (Und der Arzt denkt nur: ich kann dir nur helfen, aber gesund werden mußt Du alleine) Das sind die, die nie wissen, welche Medikamente sie so nehmen oder wofür das alles so ist.
Erstere Patienten können anstrengend sein, weil sie alles wissen wollen, und bisweilen auch mit eher abstrusen Ideen kommen, aber sie sind willig und bereit sich zu bemühen.
Die zweite Sorte ist auch anstrengend, aber eher, weil man sie wie einen bockigen Esel antreiben muß.
Und wer schlußendlich dann die umfassendere Behandlung bekommt, kann man sich denken……