Zum 31.3.17 hat die IKK in Baden-Württemberg Selektivverträge für Inkontinenz-Produkte ausgeschrieben. Das bedeutete für alle IKK Versicherten eine deutliche Verschlechterung der Versorgung und nicht unerhebliche Mehrkosten. Die Monatspauschale betrug noch ganze einundzwanzig Euro. Dafür kann man keinen schwer inkontinenten Patienten versorgen.
Heute haben wir erfahren, daß die IKK dem thüringischen IKK-Vertrag mit dem LAV beigetreten ist, was bedeutet, daß wieder alle Apotheken liefern können. Zu welchen Konditionen wissen wir noch nicht, aber für mich ist das ein Indiz, daß die IKk mit diesem Selektivvertrag auf die Schnauze gefallen ist.
Wie ich gestern von einer Kundin erfahren habe gibt es z.B. in ganz Stuttgart und Ludwigsburg nur eine einzige Apotheke, die bei dem Vertrag mitmacht. Das muß man sich mal vorstellen: eine normale Apotheke soll alle IKK Versicherten von Stuttgart und Ludwigsburg mit Windeln versorgen.
Egal wie groß die Apotheke ist oder gut die Kollegen sind, das wird nicht klappen. Ich sehe ja schon, wieviel Arbeit wir allein mit den AOK Versicherten haben. Wenn ich mir nun vorstelle, da kämen jetzt auch noch mal ein hundert IKK Leute dazu – gute Nacht. Wobei ich mal vermute, daß die Kollegen selber nicht glücklich darüber sind, denn das hatten sie sich vermutlich beim Vertragsabschluss nicht so vorgestellt, sondern erwartet, daß noch ein paar andere Apotheken mitmachen.
Jedenfalls ist der Spuk ab dem 1.9. wieder vorbei.