Als ich in der Apotheke anfing, in der ich jetzt arbeite, nachdem ich neun Jahren Vertretungen gemacht habe, habe ich gleich zu Beginn darum gebeten, daß ich doch möglichst nicht nach einem Notdienst noch einen vollen Tag arbeiten muß. Einen Vormittag stehe ich noch gut durch, aber am Nachmittag läßt dann die Konzentration nach und ich will keine blöden Fehler machen.
Und da man nicht vorhersehen kann, wie ein Dienst wird, habe ich lieber prophylaktisch die nächsten Tag frei. Natürlich gibt es Dienste, an denen ich um elf-zwölf ins Bett gehe und erst am nächsten Tag aufwache, wenn die PKAs kommen. Oder man wird einmal rausgeklingelt. Dann ist man auch am nächsten Tag fit. Es gibt aber auch die Dienste, wo alle ein bis zwei Stunden die Klingel geht oder das Telefon, und dann sehe ich am nächsten Tag anders aus.
Meine Apotheker-Kollegin, die immer den Folgetag auch arbeitet(e) – aber eben auch fünf Jahr jünger ist als ich – hat mir gestern gestanden, daß sie am Anfang dachte: naja, die stellt sich schon ganz schön an. Inzwischen, sagt sie, geht es ihr genauso! Sie war sehr froh, daß ich sie quasi gezwungen habe den Montag für sie zu arbeiten, nachdem sie den Sonntagsdienst hat.
Ich habe so mit Mitte-Ende Vierzig festgestellt, daß die Belastbarkeit weniger wird, und man mehr Zeit zur Regeneration braucht. Und ein bisschen hat es mich beruhigt, daß es anderen auch so geht…..