Noch mehr zum Ausbügeln

Gestern häuften sich die Fälle, in denen unser Eingreifen nötig war.
Da war die Frau, die aus der Klinik entlassen war, ihr Rezept schon mal per Telefon durchgegeben hatte, damit dann auch alles da ist, was sie braucht. Unter anderem war da dann auch die übliche Antithrombose-Spritze verordnet. Aber eben nicht als Fertigspritze, wie erwartet, sondern Durchstechflaschen….Es war Freitag halb sechs Uhr abends, das heißt also der Hausarzt nicht mehr zu erreichen, in der Klinik anrufen bringt auch nichts, denn ein neues Rezept konnte dort auch nicht mehr ausgestellt werden, bzw. hätte ja erst geholt werden müssen.
Ich habe dann also dem Ehepaar erklärt, wie das mit dem Aufziehen aus der Ampulle geht. Ist ja im Prinzip kein Hexenwerk, man muß es nur mal gezeigt bekommen.
Der zweite Fall war die Kundin, die drei Rezepte hinlegte und wir feststellten, daß zwei davon gar nicht für sie waren. Da hatte die Praxis ihr einfach zwei Rezepte für einen anderen Patienten mitgegeben!
Beides Situationen, die sehr blöd für die Patienten hätten ausgehen können, wenn wir nicht mitgedacht hätten.

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Ein Gedanke zu “Noch mehr zum Ausbügeln

  1. Aber Mitdenken wird demnächst nicht mehr bezahlt, 2HM sei es auf ewig gedankt. Bezahlt wird dann „Dienst nach Vorschrift“, weil die Beratung und das Mitdenken wurde ja schon in der Arztpraxis geleistet, da braucht die Apotheke keine Vergütung, und was nicht vergütet wird kann irgendwann auch nicht mehr erbracht werden… Und „Dienst nach Vorschrift“ kann ein reiner Abgabeautomat eh viel besser, mit dem lohnt sich nämlich nicht mal das rumdiskutieren.

    (Übrigens zeigt sich auch hier wieder meine Theorie, dass mindestens 30% der Rezeptprobleme vermieden werden könnten, wenn der [angeblich ach so informierte] Patient direkt in der Verordner-Praxis mal auf SEIN Rezept schauen würde, um nachzusehen, ob ihm sein eigener Name und Namen der allergröbsten Verordnungen zumindest ansatzweise vertraut erscheinen.)

    Man möchte rufen Herr, schmeiß mit Hirn oder Steinen! Hauptsache, Du triffst! Aber die traurige Realität ist nun einmal die traurige Realität. Nunja, die Hoffnung stirbt zuletzt – zusammen mit dem Hoffenden.

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