Wir haben einen Beratungsschnorrer, der uns immer per Email Fragen stellt zu Medikamenten, die er aber nie bei uns gekauft hat. Jetzt ist uns endgültig der Kragen geplatzt und wir haben eine höfliche Antwort mit „Jetzt reicht`s – er darf gerne persönlich bei uns erscheinen und die Medikamente dann auch bei uns mitnehmen, aber Beratung per Email gibt es nicht mehr.“ geschrieben.
Ich bin ja mal gespannt, ob wir je wieder von ihm hören…..
Juristisch ist das tatsächlich nicht ganz einfach zu fassen – denn die deutschen niedergelassenen Apotheken haben eine BERATUNGSPFLICHT, die nicht an in welcher Form auch immer gearteten Umsatz gekoppelt ist. Soll meinen, wenn man dem Patienten die Beratung verweigert, weil man vielleicht mit einem anderen Patienten noch Geld verdienen möchte, könnte der erstere juristisch gegen dieses Verhalten vorgehen. Wie ein Richter dies dann beurteilt, steht auf einem anderen Blatt. Was die eigene Apothekenkammer dazu sagt, steht dann auf noch weiteren Extablättern…
Erinnert mich an eine Person, die bei der Kaffefahrt nach Tchechien dort die tollsten Medis GANZ PREISWERT (und überhaupt nicht so teuer wie bei mir!) gekauft hat, und ich sollte ihr dann den Beipackzettel übersetzen UND sie kostenlos über Einnahme, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen usw. aufklären. Ich meinte dann, wobei ich nicht mal lügen musste, dass ich den tchechischen schlicht und ergreifend nicht mächtig sei. Und da ich deshalb nicht mal die Wirkstoffe sicher nachvollziehen kann, möge sie sich für dieses Problem eines tcheschischsprachigen Mitmenschen bedienen.
Ich finde – mal davon abgesehen, dass das (soweit ich die Packung verstanden hatte) als Nahrungsergänzugsmittel ver- und gekauft wurde, und ich deshalb keine Beratungspflicht habe – dieses Verhalten einfach frech. Ich kaufe ja auch nicht Mehl, Hefe, Salz und Zucker im Supermarkt und zeige das dann dem Bäcker, damit der mich kostenlos schult, wie ich da ein Brot draus mache. Wäre er auch schön blöd…
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