Wasch mich – aber mach mir den Pelz nicht naß

Spiegel-TV hat einen Beitrag gesendet: Opium fürs Volk, in dem sie unter anderem anprangern, daß Apotheken durch Angebote einen erhöhten Absatz und Verbrauch von Medikamenten begünstigen. Thematisiert wird die Abhängigkeit von legalen Arzneimitteln und wie leicht man in so eine Abhängigkeit rutschen kann. Grundsätzlich ein wichtiges Thema, das auch Pharmama erst vor kurzem in Ihrem Blog hatte. Nur daß ausgerechnet der SPIEGEL hier Betroffenheit äußert, finde ich doch schizophren.
Der Spiegel, der das Wort Apotheker nie ohne die abfälligen Attribute wie „Schubladenzieher“, Pillenverkäufer“ oder „Zunft“ schreiben kann. Der immer und immer wieder das Loblied auf die Online- und Versand-Apotheken singt. Der ständig mahnt, die deutschen Apotheken müssten sich dem Wettbewerb stellen und eben auch mit Preisaktionen werben.
Natürlich muß auch in diesem Beitrag eine deutsche Apotheke als Buhmann herhalten, die – bis zur Gesetztesänderung im Frühjahr – eben auch online Rezepte beliefert hat.
Also was jetzt lieber Spiegel? Versandapotheken mit Sonderangeboten und der erhöhten Gefahr eines unkontrollierten Missbrauchs und Sucht? Oder Präsenzapotheken wo zumindest immer mal wieder von Angesicht zu Angesicht mit den Kunden geredet wird und auch die Gefahr eines Missbrauchs und Suchtgefahr angesprochen wird?
Wir können nicht beides haben.

Werbung

2 Gedanken zu “Wasch mich – aber mach mir den Pelz nicht naß

  1. Ist doch immer das selbe: EGAL, was die kleine Vor-Ort-Apotheke macht, es ist und bleibt FALSCH.

    Seegensbringend allein sind die multinationalen Konzernketten, die machen immer alles richtig: Werbeanzeigen in der Presse, Aufsichtsratsposten für verdiente Ex-Politiker… 😉

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s